Die Pille ist tödlich!

Die Pille ist tödlich!

Die Anti-Baby-Pille ist das beliebteste Verhütungsmittel in Deutschland. Nicht nur, weil sie unkompliziert einzunehmen ist. Auch mit ihrer Zuverlässigkeit kann sie punkten. Von 1.000 Frauen wird bei regelmäßiger Einnahme im Schnitt nur eine schwanger. Das Kondom schneidet da deutlich schlechter ab.

Doch immer häufiger gerät die Pille auch in Kritik: Sie soll das Thromboserisiko und die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken, steigern. Doch wie gefährlich ist sie wirklich?

IstDasFakt?! bietet keine medizinische Beratung! Jeder Körper ist anders. Bei Fragen oder Problemen wende dich bitte an deinen Arzt oder deine Ärztin. Der Beitrag enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er ersetzt auf keinen Fall eine professionelle Beratung durch anerkannte Ärztinnen und Ärzte!

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So funktioniert die Pille

Die Pille verhindert nicht nur, dass Mädchen und Frauen ungewollt schwanger werden. Nein, sie soll auch für schöne Haut und glänzendes Haar bei vergleichsweise harmlosen Nebenwirkungen sorgen – das verspricht zumindest die Werbung. Kein Wunder also, dass rund 53 Prozent der Frauen zwischen 18 und 49 die kleine Tablette regelmäßig schlucken.

In der Regel handelt es sich dabei um die sogenannte Mikropille. Sie enthält die beiden Hormone Östrogen und Gestagen. Diese Kombination löst im weiblichen Körper gleich mehrere Reaktionen aus. Zum einen wird der Eisprung unterdrückt. Um auf Nummer sicher zugehen wird darüber hinaus aber auch verhindert, dass sich eine potenziell befruchtete Eizelle nicht in der Schleimhaut der Gebärmutter einnisten kann. Und als wäre das nicht schon genug, verdickt sie auch noch den Schleim im Gebärmutterhals, damit es die Spermien so schwer wie möglich haben, zur Eizelle zu gelangen. Kein Wunder also, dass sie so gut funktioniert. Nebenbei schwächt sie auch noch die monatlichen Regelblutungen und die damit einhergehenden Schmerzen ab.

Risiken und Nebenwirkungen

Doch bei der Pille handelt es sich um ein Arzneimittel und hat deshalb auch einige Risiken und Nebenwirkungen. Dazu gehören unter anderem Kopfschmerzen und Übelkeit, aber auch Thrombose, also ein Blutgerinnsel, das zum Beispiel zu einer Lungenembolie führen kann – und die ist unter Umständen tödlich.

Auf dem deutschen Markt gibt es rund 50 verschiedene Pillenpräparate und nicht bei allen sind die Nebenwirkungen gleich dramatisch. Auch wenn es vielleicht ein bisschen absurd klingt, aber tatsächlich ist das Thromboserisiko bei älteren Pillen deutlich geringer als bei neueren. Bei Pillen der ersten und zweiten Generation kommen so zum Beispiel nur Gestagene vor. Neuere Pillen, also solche der dritten und vierten Generation, enthalten hingegen zu anderen Gestagenen außerdem noch ein Östrogen. Dadurch steigt das Thromboserisiko. Zur Veranschaulichung: Von 10.000 Frauen bekommen normalerweise zwei pro Jahr eine Venenthrombose, wenn sie nicht hormonell verhüten. Mit einer Pille der ersten oder zweiten Generation verdreifacht sich das Risiko auf fünf bis sieben Frauen pro 10.000. Bei Pillen der dritten oder vierten Generation erkranken rund neun bis 12.

Lieber alt statt neu?

Das Bundesinstitut für Arzneimittel empfiehlt deshalb bei erstmaliger Verwendung eine Pille der früheren Generationen. Aber keine Sorge: Wenn du die Pille schon über längere Zeit nimmst, ist das Thromboserisiko kaum noch höher als vor der Pille. Am häufigsten tritt die Pille-bedingte Thrombose in den ersten drei Monaten nach erstmaliger Einnahme auf.

Auch der Einfluss auf ein leicht erhöhtes Brustkrebsrisiko sinkt, je länger die Pille eingenommen wird. Und Studien zeigen sogar, dass Pillen, die sowohl Östrogene als auch Gestagene enthalten, das Risiko für Gebärmutterkrebs, Eierstockkrebs und Darmkrebs senken. Insgesamt soll der gesundheitliche Schutz der Pille in Bezug auf Krebs den Risiken überwiegen.

Bei weiteren Fragen, Problemen oder Nebenwirkungen wende dich bitte an deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt!

Quellen:
apotheken-umschau.de, baby-und-familie.de, faz.net, ndr.de, netdoktor.de, profamilia.de, quarks.de, risiko-pille.de, rtl.de

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