Jetzt, wo in vielen Bundesländern die Coronamaßnahmen so langsam gelockert werden und sich Kinder wieder auf Spielplätzen austoben dürfen, ist auf die nächste Schürfwunde nicht lange zu warten. Einmal hingefallen ist das Geschrei groß. Eltern fangen dann häufig intuitiv an, auf die betroffene Stelle zu pusten. Aber ist das denn überhaupt sinnvoll?
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Mehr InformationenPsychologie vs Wundheilung
Psychologisch gesehen ist es durchaus sinnvoll, bei Kindern auf die Wunde zu pusten, wenn sie sich verletzt haben. Die Aufmerksamkeit und das Gefühl, umsorgt zu werden, dürften schnell beruhigend wirken.
Aus medizinischer Sicht sollte auf das Pusten allerdings lieber verzichtet werden. Zwar erreicht das Pusten gegebenenfalls einen kühlenden Effekt, allerdings erhöht sich dadurch auch die Gefahr, die Wunde mit Erregern in Kontakt zu setzen. Ähnlich wie beim Husten und Niesen werden nämlich auch beim Pusten Erreger an die Umgebung abgegeben, wenn auch nur in geringen Mengen, erklärt die Oberärztin für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der Charité Berlin, Sylke Schneider-Burrus.
Heilen Wunden besser, wenn sie trocken sind?
Außerdem kann die Wunde durch das Pusten austrocknen, was den Heilvorgang verlangsamt. Denn die Enzyme und Hormone, die für die Heilung sorgen, können sich besser bewegen und ihr nützliches Werk tun, wenn die Wunde feucht ist. Das bedeutet aber nicht, dass man als Elternteil auf sie draufspucken sollte, wie stellenweise gehört. Denn auch im Speichel befinden sich Erreger, die auf fremden Wunden nichts zu suchen haben.
Quellen:
brigitte.de, Wissen für zwischendurch, n-tv.de, utopia.de
Bildquellen
- Wunde (Symbolbild): Saul | Pixabay Lizenz