Gibt es etwas Nervigeres als Brillen? Okay, wenn sich kurz vor Filmbeginn im Kino noch eine riesengroße Person vor einen setzt und man nur noch die Hälfte der Leinwand sieht, das ist schon doof. Keinen Termin bei der Behörde zu bekommen, auch echt blöd. Oder wenn der Bus schon wieder direkt vor der Nase weggefahren ist. Ja gut, es gibt viele nervige Sachen. Aber Brillen gehören definitiv dazu! Sie beschlagen, ständig muss man sie putzen – wenn man überhaupt weiß, wo sie ist.
Wie gut, dass man etwas dagegen tun kann, ganz natürlich und kinderleicht: Einfach mehr Karotten essen! Die sind schließlich gut für die Augen. Das hat schon Oma Erna gesagt! Aber kann man wirklich besser sehen, wenn man viele isst?
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Mehr InformationenWoher die Karotte ihre Farbe hat
Karotten sind so schön orange, weil sie viele Carotinoide enthalten, unter anderem Beta-Carotin. Das wird vom Körper in Vitamin A umgewandelt. Vor allem im Sommer ist das sehr praktisch, denn Vitamin A hilft bei der Regeneration des Hautgewebes und bietet somit Schutz vor Sonneneinstrahlung und unterstützt die Heilung von Sonnenbränden. Bis zu einem gewissen Grad sind Karotten damit also quasi natürliche Sonnenschutzmittel.
Aber nicht nur die Haut braucht Vitamin A, auch Retinol genannt. Auch für das Auge ist es unabdingbar. Denn es hilft ihm dabei, Licht in ein Signal umzuwandeln, das dann ins Gehirn geleitet wird. Dadurch können wir auch bei schlechten Lichtverhältnissen sehen.
Macht ein Vitamin-A-Mangel blind?
Ein Vitamin-A-Mangel kann zu einer Nachtblindheit führen. Also, dass man bei schlechten Lichtverhältnissen weniger sieht. Hält der Mangel über längere Zeit an, kann man sogar blind werden. In Europa kommt das aber eigentlich nicht vor. Hier hat normalerweise niemand einen so großen Vitamin-A-Mangel, dass dieser sich auf das Sehvermögen auswirkt.
Verbessern Karotten mein Sehvermögen?
Naja, nein. Karotten sind gut für das Auge, ja. Eben wegen des Beta-Carotins, das zu Vitamin A umgewandelt wird. Aber eine Überversorgung des Körpers mit Vitamin A sorgt nicht für eine bessere Sehfähigkeit. Und vor einer Brille können uns Karotten leider auch nicht bewahren. Sie haben nur einen Effekt auf die Nachtsicht. Kurz- oder Weitsichtigkeit hingegen sind genetisch oder altersbedingt oder auf andere Krankheiten zurückzuführen, zum Beispiel Diabetes. Und dagegen hilft leider kein Vitamin A.
Quellen:
Weigert, G. et al.: Effects of Lutein Supplementation on Macular Pigment Optical Density and Visual Acuity in Patients with Age-Related Macular Degeneration. Investigative Ophthalmology & Visual Science (2011), Varshney, K. & Mishra, K. B.: An Analysis of Health Benefits of Carrot. International journal of innovative research in engineering and management (2022), Dias, J.: Nutritional and Health Benefits of Carrots and Their Seed Extracts. Food and Nutrition Sciences (2014), Taiwo, E. A. et al.: The Nutraceutical potential of Carrots carotenoids in Chronic Eyes Defects (CEDs): A Review. Social Science Research Network (2021), Nagraj, G. S. et al.: Carrot. Elsevier eBooks (2020), Haskell, M. J. et al.: Recovery from impaired dark adaptation in nightblind pregnant Nepali women who receive small daily doses of vitamin A as amaranth leaves, carrots, goat liver, vitamin A–fortified rice, or retinyl palmitate. The American Journal of Clinical Nutrition (2005), zeiss.de, spiegel.de, spektrum.de, BfR, apotheken-umschau.de
Bildquellen
- Auge mit Brille: Hinnerwaeldler | Pixabay Lizenz