Der Reformationstag

Der Reformationstag

Nächsten Donnerstag, dem 31. Oktober, ist in manchen Bundesländern ein Feiertag. In Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland wird der Reformationstag nicht gesetzlich gefeiert. In den übrigen neun Bundesländern ist an diesem Tag frei. Aber warum?

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Die 95 Thesen

Vor 502 Jahren, am 31. Oktober 1517, schlug Martin Luther der Legende nach seine 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg. Auch wenn Historiker davon ausgehen, dass Luther die Thesen nicht wirklich an die Kirche geschlagen hat, sondern lediglich einen Brief an Albrecht von Brandenburg sandte, sind die Auswirkungen auch heute noch spürbar.

Vor allem kritisierte Luther damals den Ablasshandel der katholischen Kirche. Dieser war nach dem Motto „Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt“ aufgebaut. Konkret bedeutete das, dass ein Gläubiger sich oder ein Familienmitglied von seinen Sünden freikaufen konnte – ein lukratives Geschäft für die Kirche.

Luther war jedoch der Auffassung, dass nur Gott allein Sünden vergeben könne. Dabei orientierte er sich an drei Prinzipien: Sola gratia, d. h. Alleine durch die Gnade Gottes wird jeder wahrhaft Gläubige selig. Sola fide: Allein durch den Glauben erlangt man ewiges Leben und Sola scriptura: Alleine durch die Heilige Schrift (also die Bibel) wird das Wort Gottes verkündet.

Die Thesen kommen nicht gut an

Mit seinen 95 Thesen wollte Luther keinesfalls eine neue Glaubensrichtung erschaffen. Er hoffte lediglich, dass sich die Kirche wieder auf die Verkündung des Evangeliums beschränkt. Entstanden ist letztendlich die evangelische Kirche, die bis heute existiert.

Zu Luthers Lebzeiten waren die 95 Thesen hart umstritten. Auf dem Reichstag zu Worms 1521 wurde Luther von dem deutschen Kaiser Karl V. dazu aufgerufen, seine Thesen zu widerrufen, was dieser jedoch nicht tat. Daraufhin wurde er für vogelfrei erklärt.

Hier stehe ich, ich kann nicht anders! Gott helfe mir, Amen!

Dieses Zitat hat der Mönch aus Eisleben übrigens nie gesagt.

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