Warum haben wir am Tag der Arbeit frei?

Warum haben wir am Tag der Arbeit frei?

Morgen können wir alle zu Hause bleiben. Müssen nicht zur Arbeit oder Schule, denn es ist der 1. Mai. Wie jedes Jahr ein Feiertag – der Tag der Arbeit. Aber warum ist das ein Feiertag? Sollte man am Tag der Arbeit nicht eigentlich … arbeiten?

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Der Tag der Arbeit ist schon richtig alt. Erstmals am 1. Mai 1919 in Deutschland gefeiert. Damals allerdings nur einmalig, wurde er 1933 durch die Nationalsozialisten wieder eingeführt.

Aber der Reihe nach.

Die Arbeiterbewegung kommt in Schwung

USA, 1860er-Jahre. Arbeitszeiten von 11 bis 13 Stunden täglich sind Standard. Zu viel, sagen Gewerkschaften und fordern weniger. Mit Erfolg: Die Regelarbeitszeit von zehn Stunden pro Tag wird durchgesetzt. Immerhin ein Anfang, doch noch nicht genug: 8 Stunden sollen es werden. Bis das soweit ist, vergehen 20 Jahre.

Am 1. Mai 1886 rufen die amerikanischen Gewerkschaften zu einem mehrtägigen Generalstreik auf. Rund 400.000 Beschäftigte aus 11.000 Betrieben nehmen teil. Mit mäßigem Erfolg: Für 20.000 Arbeiter:innen wird der 8-Stunden-Tag Realität. Unterbrochen wird der Streik durch einen blutigen Vorfall in Chicago. Am 3. und 4. Mai kommt es hier zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Mehrere Demonstranten und Polizisten sterben. Einige Organisatoren der Streiks werden hingerichtet, obwohl ihnen keine direkte Beteiligung an den Vorfällen nachgewiesen werden kann.

In Gedenken an die Opfer

Zum Gedenken an die Opfer beschließen Gewerkschaften und Parteien auf dem Zweiten Internationalen Arbeiterkongress 1889 in Paris am 1. Mai zu einer internationalen Demonstration aufzurufen. Auch in Deutschland beteiligt man sich. 1890 beschließt die SPD, den 1. Mai zum Tag der Arbeiterbewegung zu machen. Jährlich kommt es zu Streiks und Demonstrationen. Arbeitgeber reagieren mit Entlassungen.

Der Tag der Arbeit wird ein Feiertag

Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kommen, setzen sie den sogenannten “Tag der nationalen Arbeit” am 1. Mai als Feiertag. Allerdings wird er zu Propagandazwecken genutzt und hat mit den Arbeitnehmerrechten reichlich wenig zu tun.

Nach Kriegsende wird der Feiertag sowohl in der DDR als auch in der Bundesrepublik übernommen – da als Tag der Arbeit.

Quellen:
dgb.de, dhm.de, ndr.de, wikipedia.org

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